Sie halten die Hand, wenn die Wehen kommen. Sie atmen mit, wenn das Atmen schwerfällt. Und sie sind oft die ersten, die ein Neugeborenes willkommen heißen: Hebammen sind mehr als medizinisches Fachpersonal – sie sind Wegbegleiterinnen auf einer Reise, die alles verändert. Am 5. Mai, dem Internationalen Hebammentag, ist es an der Zeit, ihnen etwas zurückzugeben: Aufmerksamkeit, Dank – und Unterstützung.
Denn dieser Tag ist mehr als eine bloße Geste. Gerade 2025 braucht es klare Zeichen, um den Beruf zu stärken. Der Deutsche Hebammenverband (DHV) ruft deshalb zu einer bundesweiten Kampagne auf, die ein Thema in den Fokus rückt, das vielen Familien direkt unter die Haut geht: Die Beleghebammen drohen durch neue gesetzliche Vorgaben fast vollständig aus dem System zu verschwinden. Eine stille Krise – mit lauten Folgen.
Warum ein Hebammentag?
Der Internationale Hebammentag wurde 1990 von der International Confederation of Midwives ins Leben gerufen. Ziel war es, auf die zentrale Rolle von Hebammen weltweit aufmerksam zu machen und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern. Denn obwohl sie unverzichtbar sind, wird ihre Arbeit oft nicht ausreichend wertgeschätzt. In vielen Ländern – auch in Deutschland – kämpfen Hebammen mit schwierigen Rahmenbedingungen, Bürokratie und Personalmangel.

Sorge um die Beleghebammen
Besonders betroffen sind derzeit die sogenannten Beleghebammen. Sie arbeiten freiberuflich und betreuen Frauen individuell, oft 1:1 – eine Betreuungsform, die vielen Familien besonders am Herzen liegt. Doch durch geplante Änderungen im Finanzierungsmodell wird ihre Arbeit bald kaum noch möglich sein. Statt flexibler Einsätze drohen starre Stationssysteme und schlechtere Bedingungen – sowohl für Hebammen als auch für werdende Eltern.
„Es ist ein dramatischer Einschnitt in die Versorgung von Frauen unter der Geburt“, warnt der Deutsche Hebammenverband. Mit der Kampagne „#rettetdiebeleghebammen“ will der Verband aufklären, mobilisieren – und unterstützen.
Eine Petition auf OpenPetition fordert sogar eine gesetzlich verankerte 1:1-Betreuung durch Hebammen während der Geburt – für alle Frauen in Deutschland:
openpetition.de/petition/online/fuer-eine-1-1-betreuungsgarantie-durch-hebammen-fuer-jede-frau-unter-der-geburt
Auf Change.org wurde ebenfalls eine Online-Petition gestartet, die sich für den Erhalt dieser Betreuungsform starkmacht: change.org/p/rettet-die-beleghebammen
Auch im Münsterland ein Thema
Auch im Münsterland sind Hebammen unersetzlich – in Kliniken, Geburtshäusern, Kreißsälen und bei Hausgeburten. Viele Eltern erinnern sich ein Leben lang an „ihre“ Hebamme. Umso wichtiger ist es, ihre Arbeit zu sichern und zu stärken. Wer mithelfen möchte, kann die Petitionen unterschreiben, auf Social Media teilen oder einfach Danke sagen – zum Beispiel am 5. Mai. Denn dieser Tag gehört denen, die das Leben begleiten.

Hintergrundinfos und weiterführende Links haben wir hier für euch zusammengestellt: