Husten, Fieber, Schnupfnase – im Herbst und Winter bleibt kaum eine Familie von Erkältungen und grippalen Infekten verschont. Dagegen gibt es aber in der Regel gute Medikamente, die helfen, wenn Hausmittel nicht mehr reichen. Aber was tun, wenn die Apotheke des Vertrauens das Antibiotikum nicht mehr liefern kann oder der Fiebersaft knapp wird?
Wir haben uns bei den Experten schlau gemacht, die es wirklich wissen müssen: Münsters Apotheker und Apothekerinnen.
Apothekerinnen und Apotheker helfen mit Alternativen
Die gute Nachricht zuerst: Niemand wird im Regen stehen gelassen. Angelika Plassmann von der Hohenzollernapotheke verspricht: „Wir schicken niemanden ohne Hilfe nach Hause!“
Gleichzeitig weiß sie aber auch, dass bestimmte Antibiotika oder Fiebersäfte zum Beispiel, nur schwer lieferbar sind. Wenn der Kinderarzt ein solches Medikament verschrieben hat, dann schauen die Apotheker im Münsterland zunächst, ob es eine alternative Darreichungsform, wie zum Beispiel Zäpfchen oder Tabletten statt Saft gibt. „Tabletten kann man auch mörsern oder teilen, damit sie besser schluckbar sind“, rät Angelika Plassmann.
Natürlich halten die Apotheker*innen auch Rücksprache mit dem Arzt, der das Medikament verordnet hat. Manchmal kann dann ein anderer Wirkstoff verabreicht werden oder in eine andere Stärke umgerechnet werden. Dann bekommen die Eltern die Information, wie oft und in welcher Menge das Arzneimittel mit höherem oder niedrigerem Wirkstoffanteil gegeben werden muss.
Auf Nachfrage bei der Apothekerkammer erfahren wir:
Derzeit sind in ganz Deutschland rund 500 Medikamente nicht oder nur schwer lieferbar. Wahrscheinlich ist das Problem sogar noch größer, denn diese Zahl stützt sich allein auf die – freiwilligen – Angaben der Hersteller für rezeptpflichtige Wirkstoffe.
Das Problem ist also nicht nur im Münsterland akut. Was kann man dagegen tun?
Die Gründe für die schlechte Liefersituation sieht die Apothekerkammer zum einen in den Produktionsstätten: Viele Medikamente werden in Indien oder China produziert. Wenn dort die Lieferketten gestört sind, hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Versorgung mit Arzneimitteln hier vor Ort.
Dazu kommt der enorme Kostendruck im Gesundheitswesen: Zahlt ein anderes Land den Herstellern deutlich mehr für ein bestimmtes Medikament, gelangt das Medikament gar nicht erst zu uns. Das Gesetz, das im vergangenen Jahr durch die Bundesregierung verabschiedet wurde, hat bisher leider nicht zu einer merklichen Entspannung der Situation geführt.
Selbstherstellung: Ein Vorteil der lokalen Apotheke
In manchen Fällen können Apotheker Medikamente wie Fiebersäfte auch in der Apotheke selbst herstellen. Das ist natürlich ein klarer Vorteil gegenüber der Konkurrenz im Netz. „Wir helfen auch bei der Zubereitung der verschriebenen Antibiotikasäfte oder haben Dosierspritzen vorrätig, die die Gabe des Medikaments an das Kind deutlich erleichtern“, erklärt Angelika Plassmann
Hausmittel als wertvolle Ergänzung
Und was ist mit Hausmitteln? Die stehen gar nicht in Konkurrenz zu den Medikamenten aus der Apotheke um die Ecke, denn oft empfehlen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Apotheken Hausmittel wie Wadenwickel, Zwiebelauflagen oder die Inhalation mit Dampf sehr gerne als Unterstützung.
Fazit: Niemand bleibt ohne Hilfe
Ja, viele Medikamente sind derzeit schwer oder gar nicht lieferbar. Aber die ganze Wahrheit ist auch, dass das nicht bedeuten muss, dass Grippe, Scharlach oder die Erkältung unbehandelt bleiben müssen. Sprecht mit dem Apotheker vor Ort und er findet gemeinsam mit euch eine Lösung. Niemand muss ohne Medikamente nach Hause!
Apotheken finden im Münsterland
Welche Apotheke heute Notdienst hat erfahrt ihr hier: Apothekennotdienstkalender
Die nächste Apotheke im Münsterland in eurer Nähe findet hier hier: Apothekensuche
Kinderärztlicher Notdienst
Dein Kind ist krank und der Kinderarzt hat geschlossen? Dann findest du hier die nächste Bereitschaftspraxis. Unter 116117 (kostenlos) erreichst du auch jemanden persönlich sprechen kannst.
https://bereitschaftspraxen.116117.de/
Achtung: Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Notfällen, rufe bitte die 112 an.
Kindernotdienst-Praxen im Münsterland und in Münster
Kinderärztliche Notfallpraxis im Clemenshospital
Düesbergweg 124
48153 Münster
Kinderärztliche Notfallpraxis im St. Franziskus Hospital
Robert-Koch-Str. 55
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Kinderärztliche Notfallpraxis Christophorus-Kliniken
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Kinderärztliche Notfallpraxis Matthias Spital
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Zahnärztlicher Notdienst
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