Schulstart Tipps für Eltern
9. August 2024
I
Ratgeber

5 Tipps für Eltern: So gelingt der Schulstart 2024 für euer Kind

Eines ist sicher: Auch 2024 wird es viele aufgeregte, stolze und lernbegierige neue i-Männchen geben! Am 22. August ist auch in Münster für rund 3000 Kinder Schulstart. Yuki gibt euch wertvolle Tipps für Eltern zum Schulstart, wie ihr den Weg bis zum Schulstart hoffentlich stressfrei bewältigt!

1. Ich-Kompetenzen: Fähigkeiten, die den Schulstart erleichtern

Lesen, Schreiben oder Rechnen müssen Kinder bei der Einschulung noch nicht beherrschen, andere (soziale) Kompetenzen – die sogenannten Ich-Kompetenzen – sind viel wichtiger. Wir zeigen euch, welche das sind und wie sie alltagstauglich vermittelt werden können, um die Vorbereitung auf die Schule zu erleichtern.

2. Selbstständigkeit und Eigenverantwortung

Das große Gebäude, die älteren Kinder, das Umziehen zum Sportunterricht oder die eigenen Materialien – die Kleinen sind auf einmal viel stärker gefordert als noch in der Kita. Selbstständigkeit erhöht das Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit, also die Fähigkeit, schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Diese Aspekte sind entscheidend für einen gelungenen Schulstart.

Was tun:

  1. Kleinere feste Aufgaben im Haushalt oder Alltag übertragen, z. B. den Tisch decken, beim Kochen helfen, das Bett machen, im Supermarkt einige Artikel selbstständig suchen, die Post reinholen, alleine zum Bäcker o. ä. gehen (sofern die Strecke es erlaubt). Dies sind praktische Tipps für Eltern zum Schulstart.
  2. An der Kita-Garderobe eigenständig umziehen und die Schuhe zubinden.
  3. Eigeninitiative zulassen, das Kind z. B. einen Ausflug oder eine Mahlzeit planen lassen, gemeinsam wird dann geschaut, wie dieses umgesetzt werden kann.
Schulstart Tipps für Eltern

3. Kritikfähigkeit und Frustrationstoleranz

Fehler und Kritik – damit werden Kinder in der Schulzeit häufig zum ersten Mal konfrontiert. Umso wichtiger ist es, dass sie sich nicht gleich entmutigen lassen. Wer Fehler macht, sammelt nützliche Erfahrungen auf dem Weg zum Erfolg. Daher müssen Kinder lernen, Misserfolge und Frust auszuhalten, Enttäuschungen zu verkraften und auch mal ein Bedürfnis aufzuschieben. Diese Vorbereitung auf die Schule ist essenziell für den späteren Umgang mit Herausforderungen.

Was tun:

  1. Auch hier helfen regelmäßige Pflichten, z. B. im Haushalt; diese sollten erledigt werden, auch wenn das Kind gerade keine Lust dazu hat.
  2. Bei Gesellschaftsspielen sollte man die Kinder nicht ständig absichtlich gewinnen lassen, Geschicklichkeitsspiele fordern Beharrlichkeit, da hier immer wieder kleine Misserfolge entstehen, bis etwas gut beherrscht wird.
  3. Kinder sollten hin und wieder bewusst warten müssen, Bedürfnisse und Wünsche nicht immer sofort erfüllt bekommen; im Alltag kann dies für die Dauer eines Kaffees oder Telefonats sein, bei größeren Wünschen auf Weihnachten oder den Geburtstag verweisen.
  4. Kinder auch mal kritisieren, dies aber konstruktiv, also das Verhalten und nicht das Kind als Person zum Gegenstand der Kritik machen.

yuki

Das Magazin für Familien in Münster​

yuki liegt überall da, wo Familien anzutreffen sind. Beim Bäcker, in der Apotheke, beim Arzt, im Café oder in der Kita. Kein Heft mehr verfügbar? Schicke uns eine kurze Nachricht. Übrigens: yuki gibt es auch im Abo.

4. Motivation und Ausdauer

Erstklässler sind extrem gefordert, wenn es plötzlich darum geht, lange still zu sitzen, zu lernen und auch ungeliebte Aufgaben bis zum Ende zu bearbeiten. Neugier und Lernbereitschaft bringt ein Kind von Natur aus mit, diese gilt es zu erhalten und eine positive Einstellung zur eigenen Leistungsfähigkeit sowie Erfolgszuversicht herzustellen. Diese Motivation ist entscheidend für einen gelungenen Schulstart.

Was tun: 

  1. Beschäftigungen, die die Feinmotorik trainieren, z. B. prickeln, schneiden, ausmalen, z. B. Mandalas, kneten/modellieren.
  2. Vorlesen ist ideal, um die Konzentrationsfähigkeit zu schulen.
  3. Richtiges Lob steigert die Motivation: aufrichtig, konkret und nicht übermäßig.
  4. Vorbild sein und Kinder daran teilhaben lassen, dass einem selbst auch nicht alles leichtfällt und man sich anstrengen muss, damit einem etwas gelingt.
  5. Vorschulblöcke helfen, sich als „Schulkind“ schon einmal ungezwungen (!) einzufühlen.
Schulstart Tipps für Eltern

5. Einfühlungsvermögen und Reflexion

Selbstbewusst die eigenen Gefühle erkennen und benennen können ist eine wichtige Fähigkeit in einem so sozialen Gefüge wie der Schule. Dort ist der Austausch zwischen Eltern und Lehrern nicht mehr so intensiv wie noch in der Kita. Da ist es wichtig, dass Kinder mitteilen können, wie sie sich fühlen und was sie bewegt, auch weil sie so lernen, andere Menschen und ihre Empfindungen einzuschätzen. Diese Fähigkeiten unterstützen eine erfolgreiche Vorbereitung auf die Schule.

Was tun: 

  1. Mit Kindern über den Tag sprechen, dabei offene Fragen stellen, die nicht mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können („Was hat dir heute besonders viel Spaß gemacht?“).
  2. Aktiv zuhören und die Gefühle des Kindes spiegeln, also mimisch und verbal wiedergeben, damit das Kind lernt, seine Gefühle differenziert wahrzunehmen.
  3. Auch hier: vorlesen, vorlesen, vorlesen.
  4. Ein Sorgenfresser kann helfen, dass Kinder ihre Gefühle mitteilen.

Und jetzt: Seien wir realistisch

Jedes Kind ist anders, jedes Kind auf einem anderen Stand, was die Persönlichkeitsentwicklung betrifft. Natürlich wäre es ideal, würde ein jedes die oben genannten Kompetenzen altersgerecht ausgebildet zum Schulstart mitbringen. Das wird aber nicht der Fall sein. Nichtsdestotrotz können wir als Familien diese Entwicklung gut begleiten, damit das Rüstzeug stimmt für den Beginn des neuen Lebensabschnitts. Das Kind geht seinen Weg – und wir stärken ihm den Rücken.

Beitrag teilen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren