Städtereisen mit Kindern
3. August 2024
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Ratgeber

Entspannte Städtereisen mit Kindern: Tipps für unvergessliche Familienabenteuer

Mit den Kindern für ein langes Wochenende in die (Groß-)Stadt? Das klingt langweilig für die einen und stressig für die anderen. Dabei sind Kinder doch von Natur aus neugierig und haben Spaß am Entdecken. Mit ein bisschen Vorbereitung gelingt ein Trip, der allen gerecht wird!

Welches Ziel ist denn nun ideal für eine Städtereise mit Kind? Die Antwort lautet wie so häufig: „Das kommt darauf an …“ Athen im Juli mit zwei Kleinkindern? Venedig mit dem Buggy? Bangkok für die City-Premiere? Wenn ihr euer Reiseziel festlegt, solltet ihr verschiedene Faktoren mitdenken.

So kann es hilfreich sein, wenn ihr für den allerersten Städtetrip ein Ziel in der Nähe aussucht, vor allem, wenn ihr sehr kleine Kinder dabeihabt. Die An- und Abreise in eine Stadt ist generell eher unproblematisch und wenn es dann vor Ort so gar nicht klappen will, seid ihr schnell wieder zu Hause. Kleinere Städte sind übersichtlich und häufig nicht so voll, die Wege sind kürzer, die Unterkünfte günstiger – und schön ist es auch dort! Habt ihr euch als Reisetruppe eingegroovt, nehmt die Metropolen und Fernziele ins Visier!

Unsere Empfehlungen:

  • Haarlem statt Amsterdam
  • Klagenfurt statt Wien
  • Aarhus statt Kopenhagen
  • Cádiz statt Barcelona

Bei 40°C im Schatten oder im Schneeregen kann ein Bummel durch die Altstadt sehr schnell sehr anstrengend werden. Kalkuliert daher Wetter und Jahreszeit in eure Überlegungen ein. Ist klar, dass es heiß wird, weil ihr vielleicht auf einem längeren Urlaub im Süden einen mehrtägigen City-Stopp einlegen wollt, ist es ideal, wenn es Zugang zu Wasser und damit eine Möglichkeit zum Abkühlen gibt. Sei es in einer Stadt am Strand, mit Freibad oder Badesee in der Nähe. Oder ihr gönnt euch eine Unterkunft mit Pool, dann können am Ende eines langen Tages alle die dampfenden Füßchen im Wasser abkühlen – wenn die Kraft es noch zulässt.

Für längere Aufenthalte bietet es sich an, eine Ferienwohnung zu mieten, in der ihr euch in eurem eigenen Rhythmus selbst verpflegen könnt,  da in der Regel die gesamte Ausstattung bis auf die absoluten Basics (Salz, Öl etc.) eingekauft werden muss. Grundsätzlich ist bei der Wahl der Unterkunft entweder eine zentrale Lage oder, wenn das zu teuer ist, eine gute Verkehrsanbindung Gold wert. Hier spart ihr garantiert Zeit und Nerven, wenn ihr euch vor der Ankunft über den öffentlichen Nahverkehr informiert. Tipp: Die kostenlose App „Moovit“ sucht ÖPNV-Verbindungen weltweit.

Wenn es an die Programmplanung geht, so seid ihr gut beraten, nicht zu ambitioniert ans Werk zu gehen. Mit Kindern ist das Tempo ein anderes und mit einem moderaten Sightseeing-Programm, das Raum für spontane Aktionen und Erkundungen lässt, bleiben Stress und Hektik aus. Werden alle an der Planung beteiligt und ist das Verhältnis zwischen Bummeln und Toben ausgewogen, wird der Städtetrip zum Erlebnis für alle.

Ihr habt Top-Sehenswürdigkeiten auf eure Liste gesetzt? Dann ist es sinnvoll, Tickets dafür vorab online zu kaufen. So spart ihr euch die lange Schlange am Kassenhäuschen. Falls hierbei feste Zeitfenster gebucht werden müssen, überlegt euch, zu wann ihr wirklich vor Ort sein könnt, wann Hunger und Müdigkeit zuschlagen und ob das von Vorteil ist (schlafendes Kind im Buggy im Museum) oder nicht (müdes Kind bei einer Führung durch eine Burganlage). Wenn ihr ein, zwei lustige Fakten über euer Ziel parat habt, schenkt euch der Nachwuchs gerne Gehör. So gibt es z. B. verschiedenste Theorien, woher „Big Ben“ seinen Namen hat – eure Kinder haben bestimmt ihre ganz eigene!

In allen großen Städten gibt es Museen, die Führungen oder Mitmachaktionen speziell für Kinder anbieten. Oft leisten die Museumspädagogen hier ganze Arbeit – und die Veranstaltungen sind wirklich toll, auch für die Großen.

Diverse Apps bieten digitale Stadtrallyes und Rätseltouren an, dies kann für ältere Kinder eine spannende Art sein, die Umgebung zu erkunden, je nach Alter vielleicht auch schon alleine.

In der zweiten Tageshälfte, wenn die Kinderbeine schwer werden, lässt sich gut auf ein außergewöhnliches Gefährt umsteigen. Ausflugsboot, Kutsche, historische Tram – auch wenn es euch selbst vielleicht eigentlich „zu touristisch“ ist, die Kinder werden es lieben!

So ein Streifzug durch die Stadt verbraucht viel Energie. Ideal und für alle spannend ist es, die Speicher mit lokalen oder landestypischen Spezialitäten wieder auszufüllen. „Pastéis de Nata“ in Lissabon, „Smørrebrød“ in Aarhus oder „Piragi“ in Riga – Köstlichkeiten mit Snackpotenzial gibt es überall. Zum Mitnehmen auf die Hand bestellt, sorgt das Picknick auf der Parkbank für eine willkommene Pause und ist nicht ganz so teuer wie die Einkehr ins Restaurant.

Denn Städtereisen können ziemlich ins Geld gehen. Zum Glück gibt es in den meisten Städten kostenlose Angebote für Kinder und Familien oder Attraktionen, die nichts kosten, wie Botanische Gärten, Parks (Ball zum Aufpusten oder kleine Frisbee einpacken!) oder Spielplätze. Wenn ihr diese vorab recherchiert habt, könnt ihr recht spontan reagieren, wenn akuter Rutsch-, Kletter- und Schaukelbedarf besteht.

Eine Alternative zur gebuchten Stadtführung sind sog. „Free Walking Tours“, also geführte Rundgänge, die grundsätzlich erst einmal kostenlos sind und bei denen man am Ende ein Trinkgeld gibt.

Auf das Eis im Straßencafé muss aber natürlich niemand verzichten, denn dabei lässt sich die Atmosphäre einer Stadt ganz entspannt erleben. Das hebt die Laune.

Eine gute Inspiration für Städtereisen mit Kindern liefern übrigens Familienreiseblogs. Dort gibt es persönliche Einblicke ins Reisen mit dem Nachwuchs und gleich auch noch einen Haufen Tipps aus erster Hand!

Wohin es euch auch verschlägt, ob nach Potsdam oder Phnom Penh, am Ende zählt doch, dass ihr als Familie eine gute Zeit habt!

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