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And now Hanau

16. Dezember

Alter Erwachsene
Treffpunkt Landgericht Münster
Zeitraum 19.00 Uhr

Beschreibung

Das Theater Münster zeigt: Am 19. Februar 2020 erschoss ein Rassist in Hanau neun unschuldige Menschen: Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz, Vili Viorel Păun und ein weiteres Opfer. Der Theaterautor, Regisseur, Schauspieler und Arzt Tuğsal Moğul, 1969 in Neubeckum/Westfalen geboren, widmet sich in seinen Stücken den Folgen von rassistischer Gewalt in Deutschland. Sein aktuelles Rechercheprojekt thematisiert das Attentat von Hanau und bringt es auf die Bühne. Moğuls Werk gibt den Opfern eine Stimme und beleuchtet die zahlreichen Versäumnisse von Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und Medien vor, während und nach der Tat: Der Attentäter war der Polizei als rechtsextrem bekannt. Warum wurde er nicht streng überwacht? Warum war der Notruf 110 in der Nacht der Tat nicht erreichbar? Warum war der Notausgang der Arena-Bar versperrt? Wie ist es möglich, dass später SEK-Beamte mit rechtsextremen Tendenzen am Tatort entlarvt wurden? In enger Zusammenarbeit mit der Initiative 19. Februar Hanau fordert Moğul eine umfassende Aufklärung und Konsequenzen, um den Opfern und ihren Angehörigen gerecht zu werden. Im Gegensatz zu den NSU-Morden, die vor dem Oberlandesgericht München verhandelt wurden, entzog sich der Täter von Hanau durch Suizid seiner Verantwortung. Eine juristische Aufarbeitung bleibt aus. Tuğsal Moğul wählt bewusst öffentliche Orte für seine Inszenierung – wie das Rathaus in Recklinghausen und das Landgericht in Münster – um die Auseinandersetzung mit den Morden direkt in die Mitte der Gesellschaft zu bringen.

Veranstalter

Theater Münster

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