Eine Frühgeburt, ein Kind mit einer schweren chronischen Erkrankung oder eine Verschlechterung im Krankheitsverlauf und plötzlich ist nichts mehr, wie es war.
„Wie sollen wir das schaffen?“ Diese Frage stellen sich viele Eltern nach der ersten erschütternden Diagnose im Krankenhaus. Der Bunte Kreis Münsterland e. V. begleitet betroffene Familien seit 25 Jahren in dieser schwierigen Zeit.
Die Idee hinter dem Bunten Kreis Münsterland
Dr. Egbert Lang, Ehrenvorsitzender und Gründer des Bunten Kreises Münsterland, stellte während seiner Arbeit als Chefarzt immer wieder fest, dass ein wichtiger Bereich der medizinischen Versorgung nicht ausreichend berücksichtigt wird: die sozialmedizinische Nachsorge. Während die Kinder im Krankenhaus bestmöglich medizinisch versorgt werden, bleiben viele Eltern mit ihren Fragen und Sorgen über die Zukunft allein. Inspiriert vom Bunten Kreis Augsburg brachte Lang das Konzept des Vereins nach Münster. Ziel ist es, mit einem ganzheitlichen Nachsorgekonzept eine Lücke im Gesundheitssystem zu schließen.
Hinter den oft sterilen Krankenhauswänden beginnt ein neuer Lebensabschnitt, den Familien nicht allein meistern müssen. „Der Übergang von der Klinik in einen neuen Alltag ist eine große Veränderung“, sagt Margarethe Habbel, Koordinatorin und Nachsorgemitarbeiterin beim Bunten Kreis. Unzählige Fragen schwirren in den Köpfen der Eltern: Wie geht es weiter? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Wird mein Kind jemals in den Kindergarten gehen können? Genau bei der Beantwortung dieser und vieler weiterer Fragen setzt der Bunte Kreis Münsterland an. Der Verein begleitet Familien mit schwer kranken oder behinderten Kindern und bietet ihnen wertvolle Unterstützung im Alltag. Zu den Nachsorgeangeboten gehören psychologische Unterstützung, die direkt zu Hause stattfinden kann, Informationsaustausch über Therapien und Pflegemaßnahmen sowie die Organisation von Elterngruppen und Schulungen in eigenen Räumlichkeiten.
Zwischen Klinik und Alltag -eine schwierige Phase
Hinter den oft sterilen Krankenhauswänden beginnt ein neuer Lebensabschnitt, den Familien nicht allein meistern müssen. „Der Übergang von der Klinik in einen neuen Alltag ist eine große Veränderung“, sagt Margarethe Habbel, Koordinatorin und Nachsorgemitarbeiterin beim Bunten Kreis. Unzählige Fragen schwirren in den Köpfen der Eltern: Wie geht es weiter? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Wird mein Kind jemals in den Kindergarten gehen können? Genau bei der Beantwortung dieser und vieler weiterer Fragen setzt der Bunte Kreis Münsterland an. Der Verein begleitet Familien mit schwer kranken oder behinderten Kindern und bietet ihnen wertvolle Unterstützung im Alltag. Zu den Nachsorgeangeboten gehören psychologische Unterstützung, die direkt zu Hause stattfinden kann, Informationsaustausch über Therapien und Pflegemaßnahmen sowie die Organisation von Elterngruppen und Schulungen in eigenen Räumlichkeiten.
Individuelle Nachsorge mit Herz und Verstand
„Jede Familie ist anders, jede Krankheit bringt unterschiedliche Bedürfnisse mit sich daher sind unsere Hilfskonzepte individuell und bedarfsgerecht. Das Ziel ist immer, Ruhe in die Situation zu bringen, die Eltern zu stärken und so eine bestmögliche Zukunft für das Kind zu ermöglichen“, so Habbel.
Katrin Gangloff, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Bunten Kreis, ist immer wieder beeindruckt von der Stärke der Familien: „Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Kraft Familien trotz schwerer Schicksalsschläge ihren Alltag meistern.“
Eine Erfolgsgeschichte aus der Nachsorge
Eine der größten Herausforderungen ist oft die zeitnahe Organisation von Therapien und Terminen. Viele Kliniken sind überlastet, sodass es schwierig ist, schnell passende Therapieangebote zu finden, erklärt Habbel, die aktiv in der häuslichen Nachsorge tätig ist. Sie erinnert sich an eine Familie, deren jüngstes Kind neurologische Auffälligkeiten aufwies. Nach einem Jahr intensiver Betreuung und der Organisation zahlreicher Fördermöglichkeiten gelang es, einen Platz in einem integrativen Kindergarten zu sichern und wichtige Hilfsmittel wie einen Therapiestuhl bereitzustellen. Die Erleichterung war der dreifachen Mutter deutlich anzusehen, endlich konnte sie wieder mit einem Lächeln in den Tag starten.
Ein Netz aus Menschen, das hält
Auch der Austausch zwischen Familien und Kindern wird aktiv gefördert. Durch regelmäßige Elterntreffen und gemeinsame Feste, wie zum Weltfrühchentag, entsteht eine starke Gemeinschaft, in der sich die Familien austauschen, gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.
Hinter all diesen Hilfsangeboten steht ein engagiertes Team, das mit viel Herzblut den Verein trägt. Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Intensivkrankenschwestern- und Pfleger und viele weitere „Bunte Botschafter“ setzen sich täglich für chronisch und schwer kranke sowie früh- und risikogeborene Kinder und ihre Familien im Münsterland ein.
Ehrenamtlich engagieren: Jeder Beitrag zählt
Wer helfen möchte, hat viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Da die umfangreiche Unterstützung des Vereins nur zu einem geringen Teil vom Gesundheitssystem finanziert wird und alle Hilfen für die betroffenen Familien kostenlos sind, ist der Verein auf Spenden angewiesen, dabei zählt jeder Euro. Auch Beteiligungen an Benefizveranstaltungen oder Spendenaktionen sind enorm wichtig.
Außerdem werden stets „Bunte Botschafter“ gesucht, die das Team unterstützen. Rund 50 Ehrenamtliche setzen sich derzeit aktiv für den Verein ein, darunter Ludger Jutkeit, Dr. Dieter Rix und Christa Stutz, die den Vorstand bilden. Die Einsatzbereiche sind vielseitig und offen für Menschen aller Altersgruppen.
Jede und jeder kann sich nach individuellen Interessen und zeitlichen Kapazitäten einbringen, sei es durch die Betreuung von Veranstaltungen, Spendenübergaben oder Fahrdienste für betroffene Familien. Auch eigene Ideen sind willkommen und können in die Arbeit des Vereins integriert werden. Regelmäßige Treffen mit der Koordinatorin bieten Raum für kreativen Austausch, neue Impulse und wertvolle Motivation.
Durch das gemeinsame Engagement entsteht ein starkes Netz der Hilfe und Zuversicht für die betroffenen Familien. Immer mit einem Blick nach vorne und der Gewissheit, dass niemand auf diesem Weg allein ist.
Mehr Informationen gibt es hier:
Text: Sadri Assad Pour | Fotos: Bunter Kreis Münsterland e.V.
Dieser Artikel erschien zuerst in yuki 1/2025